CocoCarelle

Interessierte Leserinnen und Leser wie Ihr sind die wertvollste Motivation für mich zu schreiben.

Meine Werkzeuge sind die leichte Feder sowie der scharfe Blick fürs Unwesentliche. Ich nehme das Leben nicht auf die leichte Schulter, aber sehr gerne auf die Schippe. Bei mir gibts garantiert keine Schmink- oder Diättipps. Ich mags naturbelassen, echt und ehrlich.

Schwebt mit mir durchs Leben - ganz ungeschminkt und luftig leicht.

 

 

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(November 2022)

 

„Im Anfang war das Wort“. So steht es in der Bibel geschrieben. Und ein paar Sätze später heisst es: „Ohne das Wort wurde nichts, was es geworden ist“. Wow! Starke Worte!
Als Autorin bin ich natürlich sehr froh, dass es Worte gibt. Schliesslich sind sie die Steine in meinem grossen Baukasten, aus dem ich mich bediene und meine Gedanken und Gefühle ausdrücken kann. Je bunter die Steine, desto bunter die Texte. Nicht bloss schwarz-weiss, sondern farbenfroh und formenreich möchte ich fabulieren.

 

Einsilbigkeit ist eintönig und macht keinen Spass. Das weiss auch das Wort. Daher lebt es am liebsten - ob gesprochen oder geschrieben - in Gesellschaft mit vielen anderen Wörtern. Worte sollten mit Bedacht gewählt werden, denn jedes einzelne Wort hat eine ungeheure Macht. Einmal ausgesprochen, ist es nicht mehr zu löschen. In Alltagstempo kann das schon mal schief gehen.   Manchmal wird schneller gesprochen als gedacht.  Sehr wenige Worte oder sogar nur ein einziges können wie ein Tornado durch den Raum fegen und eine Spur der Verwüstung hinterlassen, die nur mit Mühe wieder zu beseitigen ist. Kleine Schäden bleiben durch diese verbale Gewalt unter Umständen für immer.

Umgekehrt kann man mit Worten das Herz eines Menschen im tiefsten Inneren erreichen. Wie eine warme Wolke breitet sich das liebevolle, ehrliche Wort dann im Herz des Empfängers aus. Ein Glücksgefühl höchster Güte wird verschenkt. „Ich liebe dich“ ist das wohl berühmteste Beispiel. Aber auch ein Kompliment kann eine grosse Wirkung entfalten.

 

Worte werden gerne bewusst zur Erheiterung gewählt, und das nennt sich dann Humor. Aber auch unbeabsichtigt können sehr lustige und leider total peinliche Alltagssituationen entstehen. Das nennt sich dann eher Tollpatschigkeit. So wie bei mir vor einiger Zeit.
Ich hatte bei einem Musikprojekt mitgewirkt, dem eine lange Chorprobenzeit voranging. Der Chorleiter war stets supergut gelaunt und hatte mit seiner musikalischen Begeisterung alle Mitwirkenden mitgerissen. Nach dem Ende der Aufführungen bedankte ich mich bei ihm für die tolle Zeit und wollte ihm sagen, dass er auf mich wie ein Antidepressivum auf zwei Beinen wirke. Blöderweise wählte ich versehentlich das falsche Wort und gab ihm das Kompliment, dass er ein Aphrodisiakum auf zwei Beinen sei. (Da hatte ich mich quasi in der Medikamentenkiste vergriffen…) Leider tat sich neben mir kein Abgrund auf, in dem ich sofort und auf Nimmerwiedersehen hätte verschwinden können.


Einer Freundin von mir erging es nicht viel besser. Sie ist professionelle Sängerin und war mit dem Organisten im Auto auf dem Weg zur Kirche, in der beide anlässlich einer Hochzeit auftreten sollten. Der Weg zur Kirche war sehr kompliziert, führte durch kleine Dörfchen über noch viel kleinere  Strässchen. Dank Navigationssystem fanden die beiden aber den Weg. Voller Anerkennung meinte meine Freundin zum chauffierenden Organisten, dass er aber ein sehr gutes Vaginationssystem besässe. Auch hier war leider jedes Mauseloch zu klein, als dass es als geeigneter Unterschlupf für Peinlichkeitsgeplagte getaugt hätte. Naja, zum Glück für das Brautpaar, denn unterirdisch wäre ein ungünstiger Aufführungsort für die eingeübten Arien gewesen. So hat die Hochzeit wenigstens mit dem geplanten Musikarrangement  stattfinden können, und die Ehe hält, soweit ich weiss, bis heute.

 

„Ein Mann - ein Wort!“ Oder eben: „Eine Frau - ein Wort“. Dazu stehen wir! Zwar mit feuerroten Ohren, aber erhobenen Hauptes und mit Lachtränen im Gesicht. Die Absicht war freundlich, nur das Gehirn hatte eine kleine Fehlschaltung hingelegt. Das kann ja mal passieren, und wird als Anekdote nie mehr vergessen. Die Empfänger der Komplimente waren zum Glück humorvolle nette Menschen, und wer weiss, vielleicht haben sie sich heimlich doch ein kleines bisschen gefreut….es gibt schliesslich die berühmten „Freud‘schen Versprecher“, die ungewollt die Wahrheit ans Licht bringen.

Grundsätzlich gilt also immer die weise Warnung: Vor dem Reden das Gehirn einschalten! Bleiben wir dran und wählen wohlüberlegte, wahre, warme und witzige Worte.