CocoCarelle

Interessierte Leserinnen und Leser wie Ihr sind die wertvollste Motivation für mich zu schreiben.

Meine Werkzeuge sind die leichte Feder sowie der scharfe Blick fürs Unwesentliche. Ich nehme das Leben nicht auf die leichte Schulter, aber sehr gerne auf die Schippe. Bei mir gibts garantiert keine Schmink- oder Diättipps. Ich mags naturbelassen, echt und ehrlich.

Schwebt mit mir durchs Leben - ganz ungeschminkt und luftig leicht.

 

 

Klickt auf den jeweiligen Text oder das Bild, damit Ihr alles lesen könnt

(Juli 2024)

 

Aktuell sind Haare ein mediales Thema. Im Buch sowie Kinofilm „Der Zopf“ bilden sie ein zentrales Element, um das sich schlussendlich die ganze Geschichte rankt. Auch auch die Klatschpresse hat mit den gespendeten Haaren von Prinzessin Kate mal wieder etwas wirklich Wichtiges in die Welt zu posaunen. Haarklein wird gerade über die privatesten Angelegenheiten des Königshauses berichtet.

 

Ja, Haare sind wichtig. Sie sind nicht wirklich lebensnotwendig, aber dennoch fast so elementar wie ein Organ.
Eine Redewendung zur Benennung des Menschen als Ganzes lautet „Mit Haut und Haar“. Die Haut ist tatsächlich unser grösstes Organ, die Haare hingegen sind eigentlich eher tote Materie. Sie empfinden keinen Schmerz, wachsen aber unaufhörlich, fast wie eine andauernde Auferstehung.
Glänzende, weiche Haare sind schön, wärmen den Kopf, tragen zu unserer Ausstrahlung bei, können herzerweichend duften und laden zum Kraulen und Streicheln ein. Zur Pflege gibt es die breite Palette von Volumen-, Farbpflege- Antispliss- Antifett - Antischuppen - Antigrau - Antihaarausfall - Produkten. Besonders Haarausfall belastet. Für Frauen ist das immer schlimm, Männer leiden darunter aber auch gar nicht so selten. Der nette Satz „Ein schönes Gesicht braucht viel Platz“ tröstet vermutlich nicht jeden. Eine Glatze gilt zwar durchaus als sexy und männlich (das Testosteron ist schliesslich der Haupttäter), ist aber dennoch nicht eines jeden Mannes Sache.


Wichtig ist natürlich auch das richtige Haarspray. „Hamburg - wieder mal Regen - Perfekter Halt fürs Haar - Drei Wetter Taft“. Und beim Zwischenstopp im windigen München sitzt die Frisur immer noch. Wer kennt diesen legendären Werbespot nicht? Der sitzt mindestens so gut wie die unverwüstliche Haarpracht. Und kennt Ihr das Haarspray „Brett“, von Otto Waalkes vor vielen Jahren komödiantisch lanciert? „Brett“ sprüht Betonqualität in die „Vorwärts-Frisur“. Die Haare stehen hierbei wie ein Schild waagrecht nach vorne, eben vorwärts, und dienen je nachdem als Sonnenschutz, Regendach oder auch als Abstellfläche für das Cocktailglas. Sieht sehr bescheuert aus, ist aber echt praktisch.

 

Haare sind also in vielerlei Hinsicht eine wahrhaft haarige Angelegenheit. Nicht nur in Schönheitsfragen. Auch die Sprache kringelt sich gerne in hübschen verbalen Locken, um das Leben zu beschreiben. Wir ärgern uns oder sind gestresst - dann stehen uns die Haare zu Berge. Und wie schnell bekommt man sich in die Haare? Ruckzuck geht das. Denn unter Menschen kriselt es leicht. Man muss bloss das Haar in der Suppe suchen - prompt findet man es. Und dann betreibt man am besten gleich Haarspalterei, schliesslich geht es ums Recht haben, und hier ist Genauigkeit gefragt. Wenn man dabei noch Haare auf den Zähnen hat, ist das vermutlich ein Vorteil. Die Argumente kommen dann schärfer rüber. Ein Nachteil ist es höchstens, wenn dabei nicht ganz klar ist, ob man zur Zahnreinigung denn nun besser zum Zahnarzt oder zum Friseur geht.

Blöd ist auch, wenn die Haare nicht nur auf den Zähnen, sondern auch aus den Ohren und der Nase herauswachsen. Zum Glück ist hierfür der Nasenhaartrimmer erfunden worden. Wie ein kleiner Rasenmäher stutzt er das Ohr- und Nasengestrüpp ästhetisch zurecht.
Haarausfall wäre im HNO- Bereich also wirklich praktisch, aber leider findet er nicht hier, sondern eher auf dem Gipfel der Menschheit statt (hiermit meine ich übrigens nicht die Männer per se, sondern bloss deren Schädel!). Sie brauchen dann weder Kamm noch Bürste, sondern am ehesten Polierpaste. Es gibt auch die praktische Erfindung des Glatzenkamms, so etwas habe ich tatsächlich schon gesehen: Ein Griff mit elegant geformtem Holzbogen, ganz ohne Zinken. Gibts von S bis XXL - also für jeden Dickkopf.

 

Ich möchte aber nicht, dass Ihr Euch jetzt die Haare rauft, weil ich mal wieder so einen Blödsinn zusammengeschrieben habe. Viel besser finde ich es, wenn wir jetzt zusammen ein bisschen singen: „Du hast die Haare schön, das liegt bestimmt am Föhn“.
Ja. Der Föhn, mein Freund und Helfer. Nicht nur an guten Tagen, sondern besonders auch an jedem Bad Hair Day.