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(Januar 2022)
Ist Euch eigentlich bewusst, dass jeder von uns ungeheuer viele Verwandte hat? Wir gehören nämlich alle einer einzigen grossen Familie an, und der gemeinsame Nachname lautet „Homo sapiens“. Seit ein paar hunderttausend Jahren bevölkern wir die Erde und beherrschen hierbei nicht nur den aufrechten Gang ganz gut. Viele weitere tolle Entwicklungen haben wir durchlebt. So haben wir u.a. auch das Rad erfunden, welches sich vielfältig an sämtlichen Automobilen, in technologisch raffinierten Maschinen sowie als Trommel in Waschmaschinen dreht. Auch sonst läuft es, wenn man von diversen Menschenrechtsecken und Katastrophenkanten absieht, auf der Erde ziemlich rund.
Wer oder was ist für diese beeindruckende Entstehung und Entwicklung des Lebens verantwortlich und zuständig gewesen? Der Urknall? Der Zufall? Gott?
Wer auch immer das war - grundsätzlich finde ich das Ergebnis der Evolution äusserst bestaunenswert und komplex. Ich selber hätte das ganze System inklusive des Menschen nicht so toll hinbekommen.
Dennoch ist es schade, dass ich damals nicht in der Schöpfungs-Arbeitsgruppe war, denn ich hätte gerne ein paar evolutionäre und auch revolutionäre Ideen eingebracht.
Unter anderem hätte ich für eine mobile Gebärmutter plädiert. Wie ein gemütliches Tragetäschchen stelle ich mir das vor, ähnlich dem Beutel eines Kängurus, aber nur lose montiert. Je nach Bedarf implantiert es sich mal Papi, mal Mami. Beide könnten abwechslungsweise während Schwangerschaft und Stillzeit auf Alkohol sowie blähende und scharf gewürzte Kost verzichten. Auch der Geburtsschmerz könnte problemlos geteilt werden. Er eine Wehe, sie eine Wehe. Auch in der Endphase. Ja, Ihr macht das sehr gut, meine Herren! Tapfer durchhalten! Und schön entspannt der nächsten Wehe entgegenlächeln!
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich die Vater-Kind-Bindung hierdurch noch viel tiefer entwickeln würde. Und die Lust, sich zugunsten der Mutter mal verstärkt aufs Kind zu fokussieren, wäre noch grösser. Weibliche berufliche Entscheidungen könnten hierdurch ganz sicher begünstigt werden.
Ich weiss, dass sich in den letzten Jahren enorm viel in der Gesellschaft verändert hat. Die „neuen Väter“ gibt es sehr zahlreich, und das finde ich ganz toll. Und sie haben es nicht immer leicht.
In meinem Umfeld habe ich dennoch in der jüngsten Zeit einige Male erlebt, dass es mehr Hürden für Frauen gibt, als die Gleichberechtigung es zulassen will. Die Hauptverantwortung hierfür gebe ich der Natur, die sich durch keinen Fortschritt auf der Welt austricksen lässt. Wenn’s drauf ankommt, hockt zumeist dann doch die Mutter im Nest.
Meine Nachbarin z.B., die trotz kleiner Kinder eine eigene Arztpraxis führt, wollte ein freiwilliges soziales Engagement lieber doch nicht annehmen, da die Unterstützung des ebenfalls berufstätigen und hobbyreichen Ehemannes hierfür, inklusive der Übernahme von zusätzlichen Familienpflichten, eher ungewiss war. In diesem Verein ist allerdings kein männlicher Interessent bekannt, der wegen familiärer Pflichten einen Rückzieher gemacht hätte.
Und die junge Ingenieurin, die sich in einem gutgehenden Büro gerne als Teilhaberin selbständig machen wollte, aber kurz zuvor einen potentiellen Kindsvater kennengelernt hatte, blieb dann doch vorsichtshalber im Angestelltenverhältnis.
Wer weiss, ob die Gebärmutter in der Ausführung „Känguru“ hier ein bisschen Abhilfe schaffen würde? Ob das männliche Gesamtverständnis für das Grossprojekt Familie ein verbindlicheres würde? Und die Frauen mehr Mut und Ehrgeiz entwickeln könnten?
Die Ingenieurin wollte möglicherweise bewusst der Familie den Vorrang geben, trotz ihres anspruchsvollen Studiums. Dafür hätte ich vollstes Verständnis. Für mich persönlich war der Wunsch nach Kindern und Familie immer viel stärker als das Streben nach einer Karriere. Den mobilen Beutel habe ich selber nicht gebraucht. Und ich kenne viele Frauen, die sehr gerne Frau und Mutter sind. Auch ganz ohne Beutel und mit allen Nachteilen, die damit einhergehen. Auch das finde ich toll.
Ein Teilzeitpensum reicht aber leider nicht immer zum erfolgreichen Ausleben von Begabungen und Interessen.
Mir geht es daher ums Prinzip der Natur. Das mobile Beutelsystem hätte ich also zumindest als Traktandum auf die Liste für den nächsten Schöpfungs-Arbeitsgruppen-Termin gesetzt.
Ach blöd, jetzt ist es zu spät dafür, und ich kann es leider nicht mehr richten. Aber ich kann mich halt auch nicht um alles kümmern...
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