CocoCarelle

Interessierte Leserinnen und Leser wie Ihr sind die wertvollste Motivation für mich zu schreiben.

Meine Werkzeuge sind die leichte Feder sowie der scharfe Blick fürs Unwesentliche. Ich nehme das Leben nicht auf die leichte Schulter, aber sehr gerne auf die Schippe. Bei mir gibts garantiert keine Schmink- oder Diättipps. Ich mags naturbelassen, echt und ehrlich.

Schwebt mit mir durchs Leben - ganz ungeschminkt und luftig leicht.

 

 

Klickt auf den jeweiligen Text oder das Bild, damit Ihr alles lesen könnt

(Juni 2023)

 

Heute möchte ich ein bisschen sinnieren. Ob das wirklich sinnvoll ist, dürft Ihr gerne am Ende meiner Kolumne entscheiden.
Die ganz grosse Frage, die wir uns bestimmt alle schon einmal gestellt haben, lautet: Was ist der Sinn des Lebens? Muss es überhaupt einen Sinn geben, der das Dasein rechtfertigt?

Ist der Sinn des Ganzen denn auch irgendwie mit unseren Sinnen verbunden?

Zumindest sind wir mal mit 5 Sinnen ausgestattet. Sehen, Fühlen, Hören, Riechen, Schmecken. Mit all diesen intensiven Sinnen dürfen wir das Leben erleben. Wahnsinn.


Sehen. Die Schönheit der Natur, die schönen Augen eines Menschen, einen schön angerichteten Teller, ein schönes Kunstwerk sehen: Dieser Sinn macht Sinn. Hiermit können wir sehenden Auges das Leben geniessen.

Schimmel auf Lebensmitteln oder an Wänden, gefährliche Gegenstände, abstossende Dinge sehen: Unser Sinn schützt uns jetzt vor unangenehmen oder gefährlichen Begegnungen jeglicher Art.


Fühlen. Den Wind, der uns luftig umweht, die liebkosenden Hände eines liebenden Menschen, das weiche Fell eines Tieres, die sinnliche Oberfläche eines Bucheinbandes, eines Stoffes spüren: Dieser Sinn macht Sinn. Fühlend können wir die Fülle des Lebens begreifen, uns ganz der Sinnlichkeit hingeben. Kratzige Stoffe, stachelige Kakteen, heisse Herdplatten oder eiskalte Oberflächen dagegen lassen bei uns schnell das Wohlgefühl schwinden.


Hören. Kunstvolle Musik eines genialen Komponisten, das Zwitschern der Vögel am frühen Morgen, die Stille in der Nacht, das begeisterte Jubeln, wenn ein Tor fällt, gute Nachrichten in den Nachrichten hören: Dieser Sinn macht Sinn. Hören regt die Erinnerung an, beflügelt die Phantasie, macht Mut und im besten Fall gute Laune. Leider hört man auch immer wieder irgendwelchen Schwachsinn. Der macht dann weniger Sinn. Und meistens schlechte Laune.


Riechen. Den süssen Duft der Haut (eines Babies oder eines Geliebten - beides hat was ganz Besonderes), frisch gemähtes Gras, brutzelndes Essen in der Pfanne riechen - da weiten sich nicht nur die Nasenflügel, da weitet sich auch das Herz: Dieser Sinn macht Sinn. Manchmal kann ich aber auch jemanden nicht riechen, häufig im wahrsten Sinne des Wortes dank mangelnder Körperhygiene, aber auch auf eher metaphysischer Ebene. Da würde ich mir am liebsten die Nase zuhalten, und mein Herz macht dann sowieso dicht.


Schmecken. Süss, sauer, bitter, salzig, scharf - toll, wie viele Geschmacksrichtungen mit Zunge und Gaumen erlebbar sind: Dieser Sinn macht Sinn. Nicht nur Ess- und Trinkbares schmeckt - oder auch nicht. Das Leben selbst ist auch wie eine kleine Speisekarte. Frisch verliebt mit vielen Küssen ist das Leben so süss, beim Streiten bin ich sauer, eine Enttäuschung schmeckt bitter und lässt mich im ungünstigen Fall verbittern. Wenn‘s richtig gut läuft, fühle ich mich aber total scharf und bin dann vielleicht die Chilischote oder zumindest das Salz in der Suppe eines anderen Menschen. (Hoffentlich versalze ich die Brühe dabei  nicht!)

 

Vielleicht denkt Ihr jetzt: Was schreibt die Coco schon wieder für einen Unsinn?! Aber auch Un- oder Blödsinn machen Spass. Nonsense ist der Fachbegriff hierfür. Bei allem Sinnvollen, mit dem wir unser Leben stets füllen möchten und müssen, ist Blödsinn der absolut erfrischende Kontrapunkt. Blödsinn ist also nicht gleich sinnlos. Blödsinn befreit, erheitert und schaufelt neue Energie frei für viel Sinnvolles.


Blödsinn unterscheidet sich auch ganz klar von Schwachsinn. Kennt Ihr den blödsinnigen Sketch von Dieter Hallervorden, in dem zwei Gefangene in ihrer Zelle „Kaufmannsladen“ spielen und der eine beim anderen eine Flasche Pommes Frites kaufen möchte? Die beiden geben mit dem Blödsinn ihrem zwangsweise eingeengten Zusammenleben einen gewissen unterhaltenden Sinn. Wenn das Hochsicherheitsgefängnis aber zur Abwechslung mal einen Tag der offenen Tür veranstaltet, dann ist das ziemlicher Schwachsinn. Also lieber Pommes hinter verschlossenen Türen, gerne auch in der Flasche. Mit oder ohne rot-weiss.

 

Ach, ich bin jetzt von Sinnen vor Freude, dass mir soviel Blödsinn, Schwachsinn, Wahnsinn, Sinnliches, Sinnloses und Sinnvolles eingefallen ist. Dass der Unsinn des Geschriebenen sich Euch erschliesst, kann ich nur hoffen. Der Sinn des Lebens bleibt auf alle Fälle weiterhin eine grosse offene Frage...